Ein magisches Suchgitter

Start einer Reform der Postleitzahlen?

Zusammenfassung:

Ein Suchgitter erleichtert das Finden von Zielen im Plan. Weil ein konventionelles Suchgitter nicht skalierbar ist, lässt man es bei elektronischen Anwendungen ganz einfach weg. Man beantwortet die einfache Frage "wo?" mit "hier", mit Namen oder mit Geokoordinaten.

Auf der Suche nach einer besseren Hausnummerierung für Japan wurde diese gigantische Marktlücke entdeckt und gleichzeitig geschlossen. Die skalierbare Lösung basiert auf imaginären Uhren und enthält verblüffende Eigenschaften: es entsteht eine verbraucherfreundliche Harmonie zwischen Vorstellungsvermögen, Beschilderung, Kartographie, Leitzahlen, Koordinaten, Suchmaschinen, Navis etc.

Problematik:

Ein Suchgitter erleichtert die Findung von Zielen im Plan. Weil ein konventionelles Suchgitter nicht skalierbar ist, lässt man es bei elektronischen Anwendungen ganz einfach weg. Man beantwortet die einfache Frage "wo?" mit "hier" (vgl. Abb. 1), mit Namen oder/und mit Geokoordinaten. Diese werden teilweise mit bis zu 15 Stellen nach dem Komma dargestellt, hätten also eine Präzision von Nanometern (?).

Damit der Leser eines Planes auch nur einen einzigen Schritt in die Richtung eines Zieles laufen kann, benötigt er eine Antwort auf die Frage „wohin?“. Er benötigt also die Information „wo“ sogar zwei Mal. Mit oder ohne Suchgitter wird es ihm heute überlassen wie er damit zurecht kommt.  Es entsteht meistens eine lange Verknüpfungs-Kette von rechts/links-Informationen im Gedächtnis. Verwechselt er nur einmal rechts mit links – ein normaler Vorgang -, ist die Kette unterbrochen und es entsteht ein Orientierungskollaps.

Abb. 1 zeigt eine bewusst scherzhafte Darstellung eines Planes wie man ihn in U-Bahnstationen etc. finden kann. Dieser Plan ist senkrecht aufgestellt, wodurch eine weitere Unsicherheit entsteht: der Nordpfeil zeigt in Richtung Himmel. Norden ist (nur in der deutschen Sprache) zwar eine Himmelsrichtung, liegt aber am Horizont. Nur wo? Auch diese Unsicherheit bewirkt, dass viele Menschen glauben keine Karten lesen zu können. In Wirklichkeit ist dieses System generell mangelhaft.

yahAbb. 1

Auch herkömmliche Navigationsgeräte sind keine optimale Lösung: dadurch geht zumindest die Fähigkeit verloren Andere lotsen zu können oder eine Antwort auf die Frage „wo bist Du?“ bei Pannen, Unfälle etc. zu geben.

Innovative Lösung: ein quasipolares Suchgitter

In Rio de Janeiro orientieren sich die meisten Touristen instinktiv an der Christus-Statue, d. h., polar:

  • ein- oder auswärts                  (downtown / outwards)
  • gegen oder im Uhrzeigersinn.

Nachdem Soldaten, Blinde, Piloten, Pfadfinder etc. seit 120 Jahren den Horizont in 12 Richtungen aufteilen  - sog. imaginäre Uhren -, bietet es sich an ein Zifferblatt-Suchgitter mithilfe eines relevanten Punktes zu bilden. Nach vielen Erprobungen und Befragungen entwickelte sich innerhalb einer sog. Münchner Orientierungskonvention folgende Lösung:   

  • Horizont-Stunden:  Um einen Pol m0 herum, wird der Horizont in 12 Richtungen m1 bis m12 aufgeteilt. Die Richtung von m0 nach Norden wird m12 genannt und diese Konvention teilt das Gebäude / die Stadt / die Nation automatisch in 12 Sektoren auf.
  • Radius: es werden Kreise gebildet die eine Information über die Entfernung zum Pol – also den Radius - geben.
  • Horizontminuten:  es werden Linien gebildet die den Horizont weiter unterteilen und eine Information über den Abstand zu der „Stunde“ geben. Es entstehen dadurch Felder  - z. B. 5km x 5km - innerhalb der Sektoren die Ähnlichkeit mit den derzeitigen Planquadraten haben und die Orientierung vor Ort erleichtern.   In Abb. 2 haben diese Linien eine blaue Farbe. Weil diese Information kein Winkel ist, ist das Gitter nicht streng polar sondern quasipolar.

Abb. 2 oben rechts zeigt ein solches Gitter für Salzburg, logischerweise zentriert auf die Burg.

 

Verblüffende Eigenschaften:

Die entwickelte Lösung bietet mindestens folgende Eigenschaften:

  • Schnittstelle zur Wirklichkeit: man orientiert sich im Plan wie in der Wirklichkeit und der Index könnte zugleich eine schlauere Postleitzahl sein. Heutige Indexe dienen nur der Findung im Plan.
  • Interpolation:     man kann sich z. B. zwischen den Radien r50 und r100 leicht den Radius r65 vorstellen. Dasselbe gilt für die Minutenlinien.
  • Extrapolation:     es lassen sich Objekte adressieren die sich ausserhalb des Planes befinden, wodurch man – anders als heute - Diesen trotzdem benutzen kann.
  • zoomable:  es lässt sich beliebig zoomen. Bei einer Zoomtiefe werden beispielsweise die Radien r20, r40, r60 gezeigt, bei einer Anderen die Radien r50, r100, r150.
  • Lesbarkeit: das Gitter enthält fastquadratische Felder (vergl. Abb. 2 Sektor m7 blaues Feld). Die gebogenen Seiten lassen schlagartig erkennen wo sich der Pol befindet, auch wenn dieser sich nicht im Plan befindet. Diese Eigenschaft ist vor allem für Anfahrtspläne vorteilhaft.
  • unlimited: die „Uhr“ kennt keine Begrenzung, somit kann der Nutzer entscheiden wo sie aufhören soll. Klassische Suchgitter besagen eigentlich „links von A und oberhalb von 1 ist die Welt zu ende.“ 
  • Konvertierbarkeit:  es lässt sich aus Geokoordinaten zeichnen, siehe www.volksnav.com/mapplet. Wegen der Erdkrümmung und der Quasipolarität ergab sich ein sehr komplexer Algorithmus, siehe z. B. www.volksnav.de/UNmapplet
  • Logik / neue Informationen:    es entstehen  im urbanen Bereich erstmals kinderlogische, blindengerechte und klickbare Positionsangaben für Immobilien, Kreuzungen, Stationen, Haltestellen, Brücken, Tunnels etc. Auch indoor und global entstehen logische Adressen.
  • Bildung und Sicherheit:  die Methode schärft den Orientierungssinn und erleichtert die Mensch-Mensch-Kommunikation, beispielsweise das Lotsen über Lautsprecher, Megaphone, Handys etc. zwecks Evakuierung eines Luxusliners.    
  • VolksNav(c): insgesamt entsteht durch die Quantifizierung von Positionsangaben eine noch elegantere Navigation als heute in Rio de Janeiro. Eine weitere Erfindung lässt an Beschilderung und Elektronik erkennen wo sich der Pol befindet.